Diagnose Schwangerschaftsdiabetes

Hallo ihr Lieben,

Seit 2012 muss man beim Frauenarzt, zwischen der 24 und 28 SSW, einen Zuckertest machen. Das bedeutet man bekommt eine Zuckerlösung mit 50g Glukose zu trinken und eine Stunde später wird einem Blut abgenommen. Bei mir fand er in der 25 SSW statt. So Schlimm schmeckt die Zuckerlösung übrigens nicht. Im Labor wird dann der Blutzuckerwert ermittelt. Wenn das Ergebnis höher als 135mg/dl ist, muss man leider (so wie ich) zum zweiter Zuckertest antreten. Den macht man dann beim Frauenarzt, wie bei mir, oder der Arzt schickt euch zu einer Diabetes-Fachpraxis. Es heißt aber nicht, wenn das Ergebnis vom ersten Test höher ist, dass es beim zweiten auch so ist. Also erst einmal Ruhe bewahren und abwarten.

Diabetes Test Nummer zwei

Der zweite Test läuft etwas anders ab. Für diesen Test müsst ihr Nüchtern sein. Denn als erstes wird euch Blutabgenommen für den Wert im nüchternen Zustand. Danach trinkt ihr dieses Mal eine Zuckerlösung mit 75mg/dl Glukose. Anschließend wird euch nach einer Stunde Blutabgenommen und dann nach zweit Stunden. Im Idealfall sollten Eure Werte Nüchtern unter 92 mg/dl sein, nach einer Stunde unter 180 mg/dl und nach zwei Stunden unter 153 mg/dl. Wenn auch nur ein Wert zu hoch ist, steht die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes oder auch Gestationsdiabetes genannt. Jetzt bekommt ihr definitiv eine Überweisung zu einer Fachpraxis. Meine Werte sahen wie folgt aus Nüchtern 96 mg/dl nach einer Stunde 201 mg/dl nach zweit Stunden 138 mg/dl. Also der Nüchterne Wert und der erste waren zu hoch. Ehrlich gesagt war ich nicht geschockt darüber sondern eher verwundert, dass ich Schwangerschaftsdiabetes haben soll. Mit blieb also nichts anderes übrig als in einer Diabetesfachpraxis einen Termin zu machen.

Erster Termin im Diabetes Zentrum

Eine Woche später war es dann so weit. Bis dahin hatte ich mich allerdings schon im Internet schlau gemacht und einige Lebensmittel rausgesucht, die ich ohne schlechtes Gewissen essen konnte. Der erste Termin im Diabetes Zentrum verlief dann ehrlich gesagt total unspektakulär. Zunächst stellte sich mir eine Diabetesberaterin vor. Dann musste ich auf die Wage und es wurde Blutdruck gemessen. Danach schaute sie sich meine Testergebnisse (die ich mit der Überweisung, vom Frauenarzt bekommen habe) an und stellte mir einige Fragen. Ob z.B. Diabetes in meiner Familie vorkommt. Anschließend erklärte sie mir worauf ich jetzt bis zur Geburt achten muss. Ernährungsumstellung, möglichst viel Bewegung und das ich ab jetzt regelmäßig meinen Blutzucker überprüfen muss. Die Werte werden dann in ein Tagebuch, was ich auch vor Ort bekommen habe, eingetragen. (Siehe Foto). Um das überprüfen zu können, habe ich ein Blutzuckermessgerät mit Pickser verschrieben bekommen und musste das in der Apotheke abholen. Ihr müsst das also nicht selber bezahlen. Zum Schluss kam noch eine Ärztin hinzu, die alles nur noch mal bestätigte und mir wurde noch Blutabgenommen. Ach ja einige schriftliche Informationen z.B. Welche Lebensmittel man essen darf und welche nicht,  habe ich auch noch bekommen.

    

Vorgehen, Ziele und Werte

Ich persönlich musste vier mal am Tag meine Blutzuckerwerte überprüfen. Das erste mal morgens nach dem aufstehen Nüchtern. Hier ist das Ziel unter 95 mg/dl zu bleiben. Danach jeweils eine Stunde nach den Hauptmahlzeiten. Das Ziel hier ist unter 140 mg/dl zu bleiben. Ich weiß aber das Frauen gibt die bis zu 6 mal am Tag ihre Werte überprüfen müssen. Ein ziemlicher Zeitaufwand und etwas nervig, weil man seine Mahlzeiten gut kordieren muss und das Messen nicht vergessen darf. Nach einiger Zeit bekommt man aber eine Art Routine. Meine Blutzuckerwerte waren so gut wie immer weit unter dem Grenzwert. Deswegen habe ich auch ein bisschen an der Diagnose Schwangerschaftsdiabetes gezweifelt. Aber für die Ärzte stand es fest.

Nach dem ersten Termin musste ich eine Woche später wieder hin und dann jeweils alle zwei Wochen. Dort wurden dann jeweils meine eingetragen Zuckerwerte, Gewicht, Blutdruck und die Daten vom Gynäkologen über euer Baby kontrolliert. Außerdem musste ich jedesmal eine Urinprobe abgeben und innerhalb der Zeit wurde mir zwei weiter male Blut abgenommen.

Da es der kleinen Maus gut ging und meine Blutzuckerwerte vollkommen in Ordnung waren, wurden meine Zielwerte Zwischenzeitlich etwas gelockert. Meine neuen Zielwerte lagen Nüchtern nun bei 105 mg/dl und jeweils eine Stunde nach dem Essen bei 160 mg/dl. Ich muss dazu sagen, dass Ich schon an 140 mg/dl kaum rangekommen bin. Aber es tat gut zu wissen, dass ich zwischen drinnen wieder ruhig mal etwas naschen darf. Insulin musste ich übrigens bis zur Geburt zum Glück nicht spritzen.

Nach der Geburt

Nach der Geburt wurde bei unsere Tochter insgesamt vier mal, während des Aufenthaltes im KH, Blutzucker gemessen. Alle Werte waren im Normalbereich. Am zweiten Tag nach der Geburt wurde auch mein Blutzucker Nüchtern, eine Stunde nach dem Frühstück und zwei Stunden nach dem Frühstück gemessen. Auch hier waren alle Werte in Ordnung. Sechs Woche nach der Entbindung, muss ich dann einen erneuten Glukose Test machen.

Meine Tipps an euch:

  • lasst alle Softgetränke und alle Fruchtsäfte weg
  • Tauscht Weizenmehl Produkte gegen Vollkornprodukte aus z.B. Nudeln, Mehl, Brot, Brötchen (schmeckt garnicht so viel anders)
  • Bei Reis ab jetzt Naturreis kaufen
  • lasst alle Süßigkeiten und Eis aus dem Supermarkt weg.
  • Marmelade und Nutella am Morgen sind leider auch tabu
  • Kauft bei Naturjoghurt, Milch und Quark am besten die Fettarme Variante
  • Falls ihr doch etwas mit Zucker süßen wollte, dann nehmt lieber Birkenzucker (Xylit). Den gibt es am günstigsten bei Aldi (unbezahlte Werbung).
  • Kauft keine fertigen Fruchtjoghurts. Lieber selber machen aus Naturjoghurt und Früchten z.B. Erdbeeren
  • Probiert einfach aus was für Euern Blutzucker gut ist und was nicht. Führt darüber am besten ein Tagebuch. So könnte ihr immer darauf zurück greifen.
  • Traut euch einfach mal neues auszuprobieren und macht z.B. Eis selber.
  • Es gibt im Internet super viele und tolle Rezepte.

Denkt bitte immer daran, ihr macht das für euer Kind und die Zeit geht schneller um als ihr denkt. Es heißt übrigens nicht wenn ihr das bei euer ersten Schwangerschaft habt, dass es bei der nächsten auch so sein wird. Verfallt bitte nur nicht in Panik, wenn ihr diese Diagnose bekommt. Davon geht die Welt nicht unter. Ihr werdet nicht verhungern, denn es gibt genug was ihr noch essen dürft. Außerdem wird euer Baby gut überwacht. Versucht einfach Schwangerschaftsdiabetes als ein Teil von euch und eurer Schwangerschaft zu Akzeptieren.

Eure Anna 🙂

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